Der Asterstein wurde Anfang der 1980er-Jahre durch Stadtratsbeschluss zu einem eigenen Stadtteil von Koblenz und gehörte zuvor zu Pfaffendorf, Ehrenbreitstein und Arzheim.
Wann wurde das heutige Gebiet des Astersteins – es könnte als Plateau zwischen dem Blind- und Bienhorntal beschrieben werden – aber erstmals erwähnt?
Die Belagerung der Festung 1636 durch kaiserliche Truppen
Die heutige Festung Ehrenbreitstein war während des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) ab 1632 von den Franzosen besetzt. 1636 wurde sie von kaiserlichen Truppen bombardiert. Koblenz wurde im April 1636 durch die Kaiserlichen zurückerobert, die Festung nach Belagerung erst über ein Jahr später.
Auf der Abbildung ist der gegenseitige Beschuss zu sehen. Auch Neuendorf, Niederberg und das Mühlen- sowie Blindtal waren anscheinend betroffen.
Im April des Jahres 1636 wurde Coblenz durch die Kaiserlichen zurückerobert, der Ehrenbreitstein nach Aushungerung erst über ein Jahr später. Die kaiserlichen Truppen behielten Coblenz bis zum Juni 1639 besetzt. … Endlich hatte der Hunger die Franzosen so weit gebracht, dass sie am Tage vor dem Feste Peter und Paul (1637) den Ehrenbreitstein dem kaiserlichen General Johann von Werth ausliefern mußten. Ein Drittel von Coblenz lag in Schutt und Asche.”
Zeitschrift für Heimatkunde der Regierungsbezirke Coblenz und Trier und der angrenzenden Gebiete, 3 Jahrgang 1922, Nr. 35, S. 303; Quelle: dilibri Rheinland-Pfalz (www.dilibri.de)
Auf dem Gebiet des heutigen Astersteins sind neben einer Art Urform des Kolonnenwegs einige Reiter zu erkennen. Es ist davon auszugehen, dass die Festung von dort zumindest beobachtet wurde.
Französische Verschanzungen in vorpreußischer Zeit
Der Asterstein spielt aus französischer Sicht vor der Befestigung durch die Preußen (ab 1815) wieder eine Rolle.
Im Herbst 1794 wurde Koblenz durch französische Truppen besetzt. Die Verteidiger der Stadt hatten sich auf die Festung Ehrenbreitstein zurückgezogen, wo sie sich bis 1799 hielten1Mehr zum Thema: Reinhard Kallenbach, Koblenzer Geschichte neu erzählt, Mittelrhein-Verlag 2012, S. 103 ff.. Aus dieser Zeit stammen Befestigungen der Franzosen auf dem Asterstein.
Die Position des heute in Teilen noch erhaltenen Fort Asterstein war zum Zeitpunkt der preußischen Übernahme 1815 bereits von französischen Verschanzungen gesichert. U. a. Ernst Ludwig von Aster beabsichtigte einen Ausbau der Position unter Einbeziehung der französischen Werke, diese Ansicht wurde allerdings 1818 aufgegeben, da eine zu starke Besatzung und Geschützbestückung notwendig gewesen wäre2Matthias Kellermann, Die preußische Festung Koblenz und Ehrenbreitstein, Verlag Dietmar Fölbach, 2. Auflage 2011, S. 143.
Auf einzelnen Plänen aus der Erbauungszeit der preußischen Festung befindet sich an Stelle der Bezeichnung “Pfaffendorfer Höhe” der Name “Bohnacker”.3Klaus T. Weber, Die preußischen Festungsanlagen von Koblenz 1815-1834, VDG Verlag und Datenbank für Geisteswissenschaften, Weimar 2003, S. 259