Fort Asterstein

Zuletzt aktualisiert am 26.11.2025

Zur Geschichte

Das Fort Asterstein auf dem nach ihm benannten Koblenzer Stadtteil Asterstein als Teil des Systems Pfaffendorfer Höhe und damit Teil der Festung Koblenz/Ehrenbreitstein, die einen Ring von Festungsanlagen um den Zusammenfluss von Rhein und Mosel bildete, wurde in den Jahren 1819 bis 1828 errichtet.

Auf dem Gebiet befanden sich zuvor bereits französische Schanzen, die allerdings vor Baubeginn beseitigt wurden.

Das Fort Asterstein trug zunächst die Bezeichnung „Befestigung Pfaffendorfer Höhe“1Rüdiger Wischemann, Die Festung Koblenz, 1978, S. 59, um im Jahr 1847 zu Ehren des Generals Ernst Ludwig von Aster in „Aster-Stein“ als deutsche Entsprechung zum französchen Wort „Fort“ benannt zu werden2Matthias Kellermann, Die preußische Festung Koblenz und Ehrenbreitstein, 2. Auflage 2011, S. 144.

Nach Ende des 1. Weltkriegs wurde das Fort zunächst von US-, sodann von französischen Besatzungstruppen besetzt. Das Fort wurde in Ausführung des Art. 180 des Versailler Vertrages bis 1927 zu großen Teilen geschliffen bzw. zerstört. Erhalten sind bis heute das sog. Reduit als Kernwerk sowie Teile des linken Flankenwerks.

Wo befindet sich das Fort?

Das Fort Asterstein befand bzw. befindet sich am oberen Ende des Kolonnenwegs an der Ecke zur Lindenallee. Das damalige Gelände erstreckte sich über den heutigen Bezirksfriedhof, den Sportplatz sowie die Siedlung rund um die Glatzerstraße.

Vom linken Flankenwerk sind heute noch Reste erhalten, ebenso von betonierten Räumen zur Zeit des 1. Weltkrieges.

Aktuelles Luftbild des Fort Asterstein mit angrenzender Bebauung
©GeoBasis-DE / LVermGeoRP 2025, dl-de/by-2-0, www.lvermgeo.rlp.de [Daten bearbeitet]

Die folgende Ansicht zeigt denselben Ausschnitt aus einer für die Schleifungsarbeiten vorgesehen Karte aus dem Jahr 1927.

Fort Asterstein 1920-er Jahre
League of Nations Archive, Dismantling of Koblenz, COL61/40/1, Commission Militaire Interalliée de Contrôle, S. 107, Cropped from original, CC BY-NC-ND 3.0 IGO

Der folgende Ausschnitt stammt aus dem wohl ersten Luftbild des Astersteins, aufgenommen aus einem Luftschiff im Jahr 1913.

Fort Asterstein 1913
Privatarchivauch StA Koblenz Fa 2 Nr. 4210

Fotos von damals: Blick ins Fort

Zwischen 2017 und 2022 hat das UN-Archiv in Genf das gesamte Archiv des Völkerbundes als Vorgänger der UN digitalisiert, daher steht das tolle Material mit einer Creative Commons-Lizenz zur Verfügung.

Die meisten der folgenden Fotos aus dem Jahr 1927 haben die deutschen Behörden vor und nach den auferlegten Entfestigungs- bzw. Sprengarbeiten aufgenommen. Fotos aus ander Quelle und Jahr sind jeweils separat gekennzeichnet.

Vorderer Teil vom gedeckten Weg an der Spitzgrabenwehr
League of Nations Archive, Dismantling of Koblenz, COL61/40/1, Commission Militaire Interalliée de Contrôle, S. 171, Cropped from original, CC BY-NC-ND 3.0 IGO
Vorderer Teil vom gedeckten Weg an der Spitzgrabenwehr nach Entfestigung
League of Nations Archive, Dismantling of Koblenz, COL61/40/1, Commission Militaire Interalliée de Contrôle, S. 171, Cropped from original, CC BY-NC-ND 3.0 IGO
Linke Kehle und rechte Flanke vom Kehlpunkt aus, 1921
Privatarchiv

Linke Kehle und rechte Flanke vom rechten Kehlpunkt aus
League of Nations Archive, Dismantling of Koblenz, COL61/40/1, Commission Militaire Interalliée de Contrôle, S. 173, Cropped from original, CC BY-NC-ND 3.0 IGO

Linke Kehle und rechte Flanke vom Kehlpunkt aus nach Entfestigung
League of Nations Archive, Dismantling of Koblenz, COL61/40/1, Commission Militaire Interalliée de Contrôle, S. 174, Cropped from original, CC BY-NC-ND 3.0 IGO
Werkinnere mit Torhaus, 1921
Privatarchiv
Fort Asterstein 1927 Werkinnere rechter Teil vom rechten Kehlpunkt aus
League of Nations Archive, Dismantling of Koblenz, COL61/40/1, Commission Militaire Interalliée de Contrôle, S. 173, Cropped from original, CC BY-NC-ND 3.0 IGO
Fort Asterstein 1927 Werkinnere rechter Teil vom rechten Kehlpunkt aus
League of Nations Archive, Dismantling of Koblenz, COL61/40/1, Commission Militaire Interalliée de Contrôle, S. 174, Cropped from original, CC BY-NC-ND 3.0 IGO
Fort Asterstein 1927 rechte Kehle mit Bresche nach Entfestigung
League of Nations Archive, Dismantling of Koblenz, COL61/40/1, Commission Militaire Interalliée de Contrôle, S. 174, Cropped from original, CC BY-NC-ND 3.0 IGO
Fort Asterstein 1927 Linke Kehle und linke Flanke nach Entfestigung
League of Nations Archive, Dismantling of Koblenz, COL61/40/1, Commission Militaire Interalliée de Contrôle, S. 178, Cropped from original, CC BY-NC-ND 3.0 IGO

1890 erweiterte man die Gebäude der Fachwerkkaserne im Bereich der heutigen Straßen „Am Luisenturm“ und „Grüner Weg“ mit einem Wirtschaftsgebäude auf dem Hang zum Eingang des Reduits hin. Später wurde daraus die „Terrasse Asterstein“ bzw. die „Restauration Asterstein“.

Noch zwischen dem Wirtschaftsgebäude und dem Fort befand sich ein sog. Artilleriewagenhaus, dort waren also vermutlich fahrbare Geschütze untergebracht:

Fachwerkkaserne Asterstein Artilleriewagenhaus am Fort Astersein
Das Artilleriewagenhaus zwischen Fort Asterstein und dem Wirtschaftsgebäude, beides zur Fachwerkkaserne Asterstein zugehörig.
Quelle: Privatarchiv Rainer Arenz

Fort Asterstein Kantine 1910
Privatarchiv

Das Fort Asterstein heute

Fort Asterstein Luftbild 2020

Fort Asterstein Flankenwerk links

Festungspark Asterstein 2020

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